
Blitzaktivität in den Alpen steigt deutlich durch Klimaerhitzung
Wissenschaftler:innen* der Universität Innsbruck haben eine Studie veröffentlicht, die sich mit der Aktivität von Blitzen über den Ostalpen beschäftigt. Die Topografie im Bergland begünstigt Gewitter schon immer, allerdings lassen steigende Temperaturen die Gewitter- und Blitzhäufigkeit noch weiter steigen. Gemessen wurde die Blitzaktivität zwischen 1980 und 2019.
Das Ergebnis: In den 2010er-Jahren hat sich die Blitzaktivität im Vergleich zu den 1980er-Jahren verdoppelt. In den hochgelegenen Bereichen der Ostalpen erreicht die Blitzsaison ein stärkeres Maximum und beginnt einen Monat früher. Im Tagesverlauf ist der Höhepunkt um bis zu 50 Prozent stärker, wobei es mehr Blitze am Nachmittag und Abend gibt.

Was tun, wenn das Gewitter am Berg kommt?
Umsichtige Touren- und Zeitplanung sowie rechtzeitiges Umkehren sind grundlegend, um Gewittersituationen zu vermeiden. Sollten wir dennoch von einem Gewitter am Berg erfasst werden, können wir unsere Lage durch einfache, aber wirkungsvolle Verhaltensweisen verbessern:
- Wir verlassen so schnell wie möglich ausgesetzte Grate und alleinstehende Erhebungen wie Gipfelkreuze und Felstürme.
- Wir suchen – falls möglich – größere Felshöhlen zum Schutz auf, bleiben der Felswand aber so gut es geht fern, mindestens 1,5 m.
- In Kauerstellung auf z.B. Rucksack oder Seil hockend, mit geschlossenen Beinen auf dieser isolierenden Unterlage, warten wir darauf, dass das Gewitter vorübergeht.
- Auf Klettersteigen sowie im absturzgefährdeten Gelände bleiben wir mittels Klettersteigset am Steilseil gesichert! Das Absturzrisiko ist größer als das Blitzschlagrisiko.
- Gegen Nässe und Auskühlung können wir uns mit Biwaksack und Funktionsbekleidung schützen.
Mehr dazu:
Video: Gewitter am Berg
*Studie: Simon, Thorsten; Mayr, Georg; Morgenstern, Deborah; Umlauf, Nikolaus; Zeileis, Achim:„Amplification of annual and diurnal cycles of alpine lightning”. Climate Dynamics Journal