
#alpinhacks: Abseil-Looping (Partnercheck beim Abseilen)
Nach dem Auswerfen der beiden Seilstränge zum Abseilen ziehen wir etwa 1,5 Meter doppelt hängendes Seil ein und befestigen es am Stand. Die bequemste Methode dafür ist ein Mastwurf in einem HMS-Karabiner, den man am zentralen Punkt (geschlossener Abseilring) einhängt. So wird eine Schlaufe (Loop) an den beiden Abseilsträngen gebildet.
Partnercheck oben beim Abseilen

- Nun können sich beide Kletterer auf das Abseilen vorbereiten, der erste am frei hängenden Abseilseil und der zweite an der Schlaufe, die mittels Mastwurf im HMS-Karabiner am Abseilring (Edelstahlring, Maillon Rapide, Kettenglied etc.) befestigt wurde. Beide Kletterer hängen sich mit dem Abseilgerät in die Seilstränge und können sich so gegenseitig kontrollieren.
- Durch die gebildete Seilschlaufe wirkt der Seilzug des ersten Abseilenden nicht unmittelbar auf den zweiten. Dadurch wird der Zweite nicht wie üblich durch den Zug des Ersten hin und her gerissen bzw. zur Wand gezogen. Das macht das Manöver bequemer als den klassischen Abseil-Partnercheck ohne Schlaufe.
- Sobald der Erste unten ist und das Seil freigibt, löst der Zweite oben den Mastwurf und hängt den HMS-Karabiner aus. Dadurch wird die Schlaufe entfernt. Der Abseilvorgang des Zweiten kann gestartet werden.
Nachteile dieser Methode:
- Man hat ca. 1, 5 bis 2 Meter weniger Abseillänge (was bei 60-Meter-Halbseilen normalerweise kein Problem ist).
- Man muss als Zweiter beim Einhängen des Abseilgerätes darauf achten, dass es entgegengesetzt zum Abseilring und nicht verkehrt eingehängt wird. Also nicht am Seil einhängen, das mittels Karabiner und Mastwurf befestigt wird, sonst hängt das Abseilgerät falsch herum.
Expertentipp Bergführer:in
Diese Methode funktioniert sehr gut, wenn man als Bergführer:in in einer Dreierseilschaft unterwegs ist, also zwei Gäste dabeihat und die Abseilstände nicht bequem sind. Die Bergführerin hängt sich selbst und einen Gast in die beiden frei hängenden Abseil-Seilstränge und den zweiten Gast in die Schlaufe, die mit Mastwurf am Abseilring fixiert ist.
Dadurch kann die Bergführerin beide Gäste kontrollieren und diese stehen bzw. hängen viel bequemer, als wenn alle drei Abseilenden zugleich – ohne eine solche Schlaufe – in die Abseilstränge eingehängt werden.