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27. Jun 2019 - 2 min Lesezeit

Ein Sommer wie damals…

Sommer-Programm der Bergsteigerschule des Österreichischen Alpenvereins von 1971

… nein, 1971 war vieles anders. Oder um es mit Karl Valentin zu sagen: „Die Zukunft war früher auch besser.“

Wie auch immer, bei unserem letzten Besuch bei Martin Achrainer vom Museum des Österreichischen Alpenverein haben wir auf seinem Schreibtisch ein Programm der Bergsteigerschule von 1971 gefunden. 

Diese Bergsteigerschule – 1962 gegründet – war für viele Bergführerinnen in Österreich der Start in ihr Berufsleben. Bis 1972 wurde sie ehrenamtlich von Wastl Mariner geführt, gefolgt von Hansjörg Köchler (bis 1997), Walter Zörer (bis 2006) und Hansjörg Pfaundler (bis 2007). Bis 2014 war die Bergsteigerschule dann in das Referat Bergsport bzw. die Alpenverein-Akademie eingegliedert, bevor sie eine Fortsetzung in WELTbegend, dem Reisebüro des Alpenverein Edelweiss, sowie in der Alpinschule Peilstein des Gebirgsvereins fand.

Es liegt im Alter des Betrachters ob 1971 nun furchtbar lange her ist, oder man sich noch daran erinnert, als ob es gestern gewesen wäre. Doch egal welchen Jahrganges, allen denen wir dieses 46 Jahre alte Programm gezeigt haben, blätterten es intensiv durch und blieben irgendwo hängen. Einige erinnerten sich sofort wehmütig an die Anmelde-Postkarte, andere genossen die Ausrüstungsempfehlungen und waren vom Ausbildungsplan und dem Kursangebot angetan. Trotz Klimawandel stehen die meisten Stützpunkte von damals auch heute noch hoch im Kurs, im Alpenraum lockten damals wie heute das Mont-Blanc Gebiet, die „Grossen Berge um Zermatt“ und die „Berner Eisriesen“. Als Bonbon wurde ausserdem unter der Überschrift „Eine Besonderheit für jene Mitglieder, die sich für das extreme Bergsteigen interessieren“ ein „Grundkurs für extremes Felsklettern“ am Stripsenjochaus bzw. der Adolf-Pichler-Hütte (!) angeboten. Dass diese einwöchigen Kurse damals immerhin 2.190,- gekosten haben, hätte fast niemand erraten.

Als Sonderveranstaltung wurden im Sommer 1971 eine „Kaukasus-Flugreise“ zum Elbrus und Kasbek angeboten – mit modernen Düsenmaschinen.

Schöne Imagefotos und Werbungen fehlen im Programm komplett und spätestens die 4. Umschlagseite mit dem Foto „Im Aufstieg zur Taschachwand“ zeigt, dass sich doch einiges geändert hat, seit 1971.

Wir hoffen ihr habt ebenso viel Freude mit dem Video und den Fotos von diesem Programm wie wir.