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ISSW Dr. Christoph Mitterer I bergundsteigen im brennpunkt||
03. Okt 2018 - 2 min Lesezeit

Was ist der ISSW 2018

Vom 7. - 12. Oktober 2018 findet der ISSW (International Snow Science Workshop) in Innsbruck statt. bergundsteigen hat Dr. Christoph Mitterer vom Programmkomitee gefragt, worum es bei dieser Veranstaltung geht.

Vom 7. – 12. Oktober 2018 findet der ISSW (International Snow Science Workshop) in Innsbruck statt. bergundsteigen hat Dr. Christoph Mitterer vom Programmkomitee gefragt, worum es bei dieser Veranstaltung geht.

Was und für wen ist der ISSW?

ISSW bedeutet International Snow Science Workshop und ist die weltweit größte Veranstaltung für Leute, die im Schnee- und Lawinenbusiness arbeiten. Und diese Veranstaltung probiert sowohl Wissenschaftler als auch Praktiker zusammenzubringen. Das Mott ist „merging of theory and praxis“ und das lebt auch diese Konferenz.

Was ist das Besondere an der Veranstaltung?

Normalerweise findet die Veranstaltung in Nordamerika oder Kanada statt, 2018 findet sie das erste mal in ihrem regulären Rhythmus in Europa statt.

Worum geht es bei der Veranstaltung?

In dieser Woche werden alle Themen, die um Schnee, Lawinen und Warnung gehen, abgehandelt. Das reicht von der Lawinendynamik, über Lawinengefahrenstufen bis hin zur Schneedeckenstabilität oder Entscheidungsfindung im Gelände.

Wie wird das Ganze abgehandelt?

Es gibt mehrere Präsentationsmöglichkeiten, ganz klar mit mündlichen Vorträgen, die dann in Podiumsdiskussionen enden, via Poster, die dort präsentiert werden, aber auch im engeren Kreise, in kleinen Trainingskursen, können Themen besprochen und diskutiert werden.

Wie groß ist die Veranstaltung?

Wir erwarten 800 Teilnehmer bei der Konferenz. Beiträge haben wir knapp 380, d.h. es werden 380 Themen auf 4 Tagen verteilt dargestellt werden.

Zielgruppen sind Wissenschafter?

Eben nicht in diesem Fall. Das ist der Spirit dieser Konferenz.Es ist der Treffpunkt, der Schmelztegel für Wissenschafter und Praktiker, also Leuten, die im operativen Geschäft vom Schnee- und Lawinenbusiness sind, können sich hier Lösungsansätze holen, Wissenschafter holen sich neue Fragestellungen bei der Praxis ab, also wirklich ein großer Treffpunkt. In Wirklichkeit ist es auch ein kleines Meet & Great der Lawinen-Community.

Also auch was für Bergführerinnen, Tourenleiter und engagierte Freerider?

Absolut der richtige Platz, vor allem die Tage Donnerstag und Freitag bieten ein breites Themenspektrum, das  vor allem für engagierte Tourengeher und Tourengeherinnen ist, für Bergführer. Und bekommen dort die neuesten Themen und Lösungen präsentiert, die mit Schneedeckenstabilität, Lawinenwarnung, aber auch Entscheidungsfindung im Gelände zu tun haben.

Wieviel kostet die Teilnahme?

Die Tagesbeiträge liegen bei 200 Euro (vor Ort; bzw. 180 Euro bei Onlineregistrierung bis 4.10.) , das Halbwochenticket liegt bei 320 Euro (280 Euro) und die ganze Woche bei 510 Euro (450 Euro). Das mag im ersten Moment recht abschreckend klingen, allerdings muss man sich die Teilnahme an diesem Kongress ein bisschen als Fortbildung vorstellen und ich denke, es bietet die einmalige Möglichkeit im deutschsprachigen Raum das internationale Schnee- und Lawinenwissen mitzubekommen. Und wenn man diese Chance verpasst, hat man natürlich in zwei Jahren die Möglichkeit auf einen ISSW zu gehen, allerdings ist der dann in Fernie/Canada. Ich kann es also nur empfehlen, diese einmalige Chance zu nutzen.