Was gibt es Neues am LVS-Markt im Winter 2024/25?
Mammut Barryvox S2
Mit seiner intuitiven Bedienung, der intelligenten Feinsuche, der Sprachführung und einer Reichweite von 70 Metern bietet das Barryvox® S2 sehr leistungsfähige Suchfunktionen mit zuverlässiger Unterstützung auch in komplexen Szenarien und für Einsteiger.
Alexander Weijnman, Head of Avalanche Safety bei Mammut, erklärt: „Mit der zweiten Generation der Barryvox® LVS-Geräte setzen wir neue Maßstäbe in Sachen Technologie und intuitiver Bedienbarkeit. Trotz seiner Suchstreifenbreite von 70 Metern ist der neue Barryvox® S2 leichter und kleiner als sein Vorgänger. Mit seinem einzigartigen neuen MIP-Technologie-Display, der patentierten intelligenten geführten Feinsuche, akustischen und sprachgesteuerten Suchhinweisen von Mammut und der Interference Guard (IG)-Funktion, die das übertragene Signal ständig überwacht, ist es das ideale Gerät für Einsteiger.“
Memory-in-Pixel-Technologie (MIP)
Das neue Display des Barryvox® S2 bietet eine außergewöhnliche Übersichtlichkeit und gute Ablesbarkeit auch bei starker Sonneneinstrahlung. Die MIP-Technologie ist eine Innovation auf dem Markt für Lawinenverschüttetensuchgeräte. Dank MIP-Technologie sind wichtige Suchhinweise bei jeder Witterung immer gut sichtbar auf dem Display. Selbst bei polarisierten Sonnenbrillen sind die Symbole und Zahlen auf dem Display gut sichtbar. Das hochauflösende Display ermöglicht es auch, eine animierte Benutzeroberfläche zu erstellen, die in allen Phasen der Suche genauere Informationen liefert.
Sprachansagen und akustische Signale
Die sprachlichen und akustischen Suchanweisungen des Barryvox® S2 unterstützen den Retter in allen Phasen der Suche mit zusätzlichen Anweisungen. Akustische Hinweise ermöglichen es den Rettern, sich visuell auf die Schneeoberfläche zu konzentrieren, so dass sie sich darauf konzentrieren können, Verschüttete schnell und genau zu lokalisieren. Beim Barryvox® S2 geht diese Funktion über die visuellen Hinweise hinaus, die typischerweise in Lawinenverschüttetensuchgeräten zu finden sind. Mit unterstützenden Audioanweisungen und akustischem Feedback führt das Gerät den Benutzer durch jeden Schritt des Suchprozesses. Diese zusätzliche Unterstützung ist besonders wichtig während der ersten Signalsuche und nach der Feinsuchphase, wenn ein Standard-Transceiver keine Anleitung bietet. In diesen kritischen Momenten sind die Sprachansagen und zusätzliche Anleitungen zu Suchgeschwindigkeit, Suchmuster und akustischen Signalen eine wertvolle Hilfe.
Disclaimer: Durch einen Rechtsstreit mit der Firma Ortovox, die mit dem Diract Voice das erste LVS-Gerät mit Sprachanweisungen auf den Markt gebracht hatte, ist dieses Feature im DACH-Raum und in den USA momentan nicht verfügbar. Überall sonst aber schon. Sollte das Feature nachträglich verfügbar werden, lässt es sich laut Mammut einfach aktivieren.
Verschüttetensuche mit der App trainieren
Der Barryvox® S2 verfügt über eine Bluetooth-Schnittstelle, über die er mit der neuen Barryvox® App verbunden werden kann. Firmware-Updates werden über die App durchgeführt und die Geräteeinstellungen können individuell konfiguriert werden. Die App bietet zudem ein erweitertes Benutzerhandbuch und zusätzliche Informationen zur Lawinensicherheit. Darüber hinaus enthält die App den neuen Barryvox® Pocket Training Park, einen digitalen Lawinentrainingspark, der es den Nutzern ermöglicht, die Lawinensuche in verschiedenen Trainingsszenarien zu üben und zu verbessern.
Preis: € 480,-
Mammut Barryvox 2
Neben den Topgerät von Mammut, dem Barryvox® S2 , wurde auch das mit weniger Zusatzfunktionen ausgestattete Barryvox von Mammut neu aufgelegt. Es kommt als Barryvox 2 auf den Markt. Hauptaugenmerk wurde auf die intuitive Handhabung gesetzt und somit auf unnötige Elemente verzichtet.
Mit einer Reichweite von 70 Metern und zahlreichen unterstützenden Funktionen wie akustischer Suchführung, Sprachführung (Disclaimer: Momentan noch nicht im DACH-Raum verfügbar) und klaren Display-Hinweisen leistet es hervorragende Dienste bei der Rettung. Es führt kontinuierlich Selbsttests durch und ist mit einer automatischen Sendeumschaltung ausgestattet. Updates und Konfigurationen können bequem über die Mammut App durchgeführt werden.
Preis: € 380,-
Unser Fazit: Reichweite und Performance in der Suche auf den ersten Blick wie beim S2. Nur mit weniger Schnick-Schnack und weniger Zusatzfunktionen, die man in 95 Prozent der Rettungs-Szenarien ohnehin nicht benötigt.
ACHTUNG LVS-Rückruf: Mammut Barryvox 2 und Barryvox S2. Mammut ruft seine gerade erst auf dem Markt erschienenen LVS-Geräte Barryvox 2 und S2 aufgrund eines möglichen Montagefehlers vorsorglich zurück. Stand: 8. November 2024
Ausprobiert: Das neue Barryvox® S2
Berg- und Skiführer Thomas Wanner vom Österreichischen Alpenverein konnte das Barryvox S2 bereits in der Praxis unter die Lupe nehmen. Hier acht Fragen an ihn zu seinen ersten Eindrücken.
Was ist der Unterschied zum alten Barryvox S?
Also in erster Linie fällt das besser lesbare Display auf, ansonsten, dass es etwas leichter und kompakter ist. Die Schaltergeometrie ist ähnlich gut geblieben. Die App ist wie schon die Pieps-App sicherlich eine logische und sinnvolle Weiterentwicklung. Die Einstellungen dort können schnell durchgeführt werden – auch am Gerät selbst. Das ist anders als bei Pieps, da muss man für manche Anwendungen in die App.
Was ist dir noch aufgefallen?
Die Funktion Interference Guard ist ähnlich wie beim Pieps Pro IPS (kam letzte Saison auf den Markt) – vereinfacht erklärt – die Verstärkung des Sendesignals bzw. besser gesagt ein Wiederhochregeln auf die maximal zugelassene Sendestärke bei Abfall durch metallische Abschirmung oder Elektronik in der Nähe. Das ist zwar nett, aber die größte Problematik kommt ja beim Suchen auf, wenn Elektronik in der Nähe ist. Hier hat es wie auch schon das alte Barryvox S die Anzeige Suchstreifenbreiten-Reduzierung und es kommt eine Warnung, wenn Elektronik in der Nähe ist. Wie zuverlässig das funktioniert, kann man schwer testen, es erkennt auf jeden Fall nicht alles. Beim Pieps IPS ist es etwas feinfühliger geregelt meiner Meinung nach.
Mehr zum Thema im Artikel: Störquellen bei der LVS-Suche – wie Smartphones und Co. unsere Sicherheit beeinflussen.
Wie unterscheidet sich die Sprachführung von jener des Diract Voice von Ortovox?
Das konnten wir leider nicht testen, da sie im Moment wegen eines Rechtsstreits mit Ortovox nicht in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA nicht verfügbar ist.
Was kann das Gerät, was sonst noch kein Gerät konnte?
Ohne die Sprachführung hat es bis auf die neue App im Wesentlichen nichts, was das alte Barryvox S nicht auch schon hatte. Die 70 Meter-Suchstreifenbreite gab es da ja auch schon. Die ausklappbare Antenne beim Pieps Pro IPS erlaubt definitiv noch mehr Reichweite als beim Barryvox.
Wie sind eure ersten Eindrücke von den Suchphasen? Wie ist die Signalsuche? Wie ist die Feinsuche?
Die Signalsuche ist ähnlich gut wie beim alten Barryvox S. Das Barryvox-typische Springen von Werten zwischen Grobsuche und Feinsuche, wenn man sich nicht sehr langsam bewegt, ist noch erkennbar, aber verbessert.
Die geführte Feinsuche hat sich geändert: Da hat man jetzt keinen Pfeil mehr, sondern einen ausgefüllten Punkt, den man durch Drehen in einen leeren Punkt führen muss. Ob das jetzt einfacher ist, ist diskutabel.
Wie das Handling: Ergonomie, Ein- Ausschalten, Umschalten?
Sehr gut, ähnlich wie beim alten Barryvox S, aber mit kleinen Verbesserungen.
BCA Tracker™ S 2025
Bewährte Merkmale und Funktionen des Tracker S in einem neuen leichten, schlanken und flachen Design.
So die Kurzfassung auf der Website von BCA. Das BCA Tracker™ S verfügt über die Leistung, die Benutzerfreundlichkeit und die sofortige Echtzeitanzeige des Tracker 3, jedoch ohne Bewegungssensor oder aktualisierbare Software, welche laut BCA spezielle Features für Profianwender sind.
Kurz zusammengefasst bringt das Gerät „alten Wein in neuen Schläuchen“. Das elektronische Innenleben des Gerätes ist altbewährte wie altbekannte Technik. Neu ist nur das etwas stylishere und ergonomischere Gehäuse. Wegen der abgespeckten Features ist das neue BCA-Gerät im Preis von € 320,00 das günstigste innerhalb der BCA-Produktpalette. Getestet wurde der Tracker 3, auf dem die Technik des neuen Gerätes basiert, bereits von der DAV-Sicherheitsforschung im Jahr 2017. Die Testergebnisse damals lagen im hinteren Mittelfeld. An die alten Topgeräte von Pieps, Mammut und Ortovox kam das Gerät seinerzeit schon nicht heran.