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Beim LVS-Geräte-Test nimmt die DAV Sicherheitsforschung aktuelle Modelle unter die Lupe. Foto: DAV SiFo
15. Dez. 2025 - 14 min Lesezeit

LVS Geräte Test: Update 2025/26

Für das diesjährige LVS-Geräte-Update wurden das Neugerät Pieps Mini IPS (ab Saison 25/26), das Arva Evo BT (ab Saison 24/25) sowie die geupdateten Geräte der Hersteller Mammut (Barryvox S2 in Vers. 4.2) und Arva (Neo BT Pro 1.4) einem ausführlichen Test unterzogen.

Das Besondere beim Update 2025 war, dass wir die drei weitverbreiteten Drei-Antennen-Altgeräte Pieps DSP Standard (Verkaufsstart 2003), Mammut Element Barryvox (ab 2011) und Ortovox 3+ (ab 2010/11) ebenfalls getestet haben, um zu sehen, wie die neuesten Geräte im direkten Vergleich zu den 15 bis über 20 alten Jahren Geräten abschneiden.

Artikel zur Performance der Altgeräte sowie Lebensdauer und Alterung bei LVS: „Gut gealtert? – Wann muss ich mein LVS austauschen?“

Die Zusammenfassung der Testergebnisse der „neuen“ Geräte sowie jener von Geräten aus früheren Tests (Ortovox Diract Voice und BCA Tracker 4 aus LVS-Test 2022; Pieps Pro IPS aus LVS-Update 2024) findet sich in der Bewertungstabelle. Somit enthält die Tabelle die aktuell (Stand Dezember 2025) wesentlichen LVS-Geräte für Skitourengeher:innen und Freerider:innen.

Aktuelle LVS Geräte 2025
Aktuelle LVS Geräte 2025 – Übersichtstabelle. Foto: DAV-Sicherheitsforschung

Für die effiziente Lösung einer Ein-Personen-Verschüttung sind aus unserer Sicht die grün hervorgehobenen Kriterien Grobsuche an waagrechten Sender und Feinsuche – mittlere Verschüttungstiefe zentral. Für viele Nutzer*innen ist die Empfangsreichweite ein weiteres wichtiges Kriterium, wobei die alleinige maximale Empfangsreichweite (in x-Richtung) wenig Einfluss auf die Gesamtperformance eines LVS hat und in unserem Test deshalb nicht gesondert bewertet wird. Für Personen mit erhöhten Anforderungen (komplexe Verschüttungsszenarien; Bergrettung; Führungsverantwortung für Gruppen) lohnt sich ein Blick auch auf die weiteren Bewertungskategorien.

Für die Test-Methodik siehe Artikel LVS Geräte-Test 2022.

Getestete Geräte 2025/26:

  1. Pieps Mini IPS (Software 1.0)
  2. Arva Evo BT (Software 1.4)
  3. Mammut Barryvox S2 (Software 4.2 NEU)
  4. Arva „Neo BT Pro“ (Software 1.4)

1. Pieps Mini IPS (Software 1.0)

Pieps Mini IPS
Pieps Mini IPS. Foto: Pieps

Usability

Nach dem Pro IPS bringt Pieps im Winter 25/26 wieder eine kompakte Version ihrer LVS auf den Markt. Das Mini IPS wiegt 158g und hat ein neue Schaltermechanik. Der Wechsel der Modi funktioniert schnell und intuitiv, die Entsperrung kann mit dickeren Handschuhen jedoch etwas schwer zu greifen sein. Um vom Such- wieder in den Sendemodus zu wechseln, ist keine Betätigung der Sperrtaste notwendig!

Die Markiertaste braucht etwas Kraft und Zielgenauigkeit. Die Halterung ist minimalistisch und leicht, man kann durch sie keinen zusätzlichen Schutz des LVS erwarten.

Features (Auswahl)

  • Das namensgebende Interference Protection System kann die Sendeleistung bei deren Abfall (bedingt durch Störquellen) wieder hochregeln
  • Werden im Suchmodus Störungen detektiert (Hintergrundmessung des elektromagnetischen Rauschens), wird die angezeigte empfohlene Suchstreifenbreite von 50 auf 35 oder 20m angepasst. Eine präzise abgestimmte Messung regelt, wieweit dies passiert; unserer Einschätzung könnte eine Störung aber noch etwas deutlicher signalisiert werden
  • Search Assist Plus ist ein kleines Piktogramm am Bildschirmrand, das die optimale Suchgeschwindigkeit je nach Entfernung anzeigt
  • Auto-Revert: Umschalten in Sendemodus bei nicht vorhandener Bewegung (Nachlawine); by default auf nur 60 sek eingestellt
  • Anhand der mobilen Pieps-App – gibt es schon länger – können per Bluetooth Einstellungen vorgenommen und Updates durchgeführt werden, außerdem beinhaltet die App Trainingsszenarien und einige theoretische Inhalte.
  • 2 AAA-Batterien, Lithiumbatterien möglich (400 h bei Alkaline bzw. 600 h bei Lithium; in der Pieps-App auswählen für richtige Batterieanzeige).

Performance

Das Mini IPS gibt eine maximale Suchstreifenbreite von 50 m an und hatte bei der Signalsuche im Mittel bei 44,8m / 32,6m / 22,1m in x-/y-/ z-Lage stabilen Empfang – weniger als das Pro IPS. Der Unschärfebereich nach Erstempfang fällt sehr klein aus – unmittelbar danach war das Signal in allen Lagen stabil ohne erneutem Signalverlust.

In der Grobsuche war die Heranführung bereits bei 30m seitlichem Versatz bei waagrechtem und etwas geringer bei senkrechtem Sender meist direkt und ohne Probleme möglich – im Fernbereich der Reichweite, kann sich gelegentlich das bekannte Links-Rechts-Problem zeigen, führt aber nur geringfügig zu einer Verlängerung der Suche. Was auffällt, die angezeigten Werte sind relativ exakt mit gemessenen Distanzen übereinstimmend.  Ein kleines Piktogramm zeigt an, wie die Suchgeschwindigkeit und Position (langsam ab 10, runter an die Schneeoberfläche ab 5 m). Wer im Übergangsbereich Grobsuche-Feinsuche langsam und akkurat vorgeht, kommt in der Feinsuche rasch und direkt über das zu suchende Gerät.

Der Anzeigewert in der Feinsuche entspricht ziemlich genau dem realen Abstand zum Gerät. Bei mittlerer Verschüttung arbeitet das Gerät genau. Der Feinsuchmodus (Ausblenden des Richtungspfeils) wird erst bei Anzeigewerten unter 2 aktiviert – Achtung bei tiefen Verschüttungen.

In allen getesteten Mehr-Personen-Verschüttungs-Szenarien schnitt das Mini IPS sehr gut ab. Die weiteren Sender werden zuverlässig und bereits in größerer Entfernung zum 1. Sender angezeigt. Auch Szenarien mit drei oder mehr Geräten lassen sich gut auflösen, die Geräte wurden frühzeitig erkannt und die Markierung war schnell möglich und stabil. Bei einem Durchgang im komplexen Szenario gab es Hin- und Herspringen zwischen zwei Sendern, das dennoch aufgelöst werden konnte. Ansonsten fielen der fein abgestimmte Richtungspfeil sowie das rasche Erkennen von notwendigen 180°-Richtungsänderungen positiv auf. Wird das Mini IPS nicht oder kaum bewegt, so wechselt es subjektiv sehr rasch in den Sendemodus (Auto-Revert 1 min voreingestellt).

Der Gruppencheck ist jetzt durch einmaligen Tastendruck zu aktivieren. Eine Distanzanzeige erlaubt die genaue Zuordnung des zu prüfenden Sendegerätes. Um Fehler bei den Sendeparametern korrekt überprüfen zu können, sollten die Geräte >1m voneinander entfernt sein – eine Warnung wenn man näher ist hat das Mini IPS nicht.

Zusammenfassung Bewertung

Signalsuche:

pieps bewertung signalsuche
Grobsuche:   Waagrechter Sender: sehr gut
Senkrechter Sender: gut/sehr gut
Feinsuche:  Mittlere Verschüttungstiefe: sehr gut 
Tiefe VST: gut/sehr gut 
MPV:   Erkennen: sehr gut 
Markieren & Verfolgen: sehr gut
Suchunterstützung: gut

2. Arva Evo BT (Software 1.4)

Arva Evo BT
Arva Evo BT. Foto: Arva

Usability

  • Neben dem „Profi“-Gerät von Arva, dem Neo BT Pro, ist das EVO BT eine Neuauflage der EVO-Reihe
  • Das LVS ist 198g leicht und die Stromversorgung erfolgt über 3xAAA-Alkaline- Batterien (kein Lithium)
  • Klar und eindeutig ist der Wechsel per Drehschalter zum Ein- bzw. Umschalten der Modi. Arva hat eine mobile App, über die das Gerät via Bluetooth verbunden und dann eingestellt werden kann. In der App gibt es zusätzliche hilfreiche Informationen, Quizze und Trainingsszenarien sowie die Möglichkeit, den Lawinenlagebericht einzubinden. Lediglich die deutsche Übersetzung ist nicht immer perfekt gelungen.

Features (Auswahl)

  • Active-Interference-Management: Reduzierung der empfohlenen Suchstreifenbreite
  • Auto-Revert-Modus (automatische Umschaltung von Suchen in Senden bei fehlender Bewegung, voreingestellt 2 Min über Bewegungssensor mit Timer
  • Bluetooth und ARVA-App für Updates und Gerätediagnose
  • Gehäuse und Halterung aus recyceltem Kunststoff

Performance

In der Signalsuche legt das Evo BT gegenüber dem Vorgänger Evo 5 deutlich an Reichweite zu und nähert sich dem Neo BT Pro an mit 59 m in bester Koppellage sowie 37 und 25 m in y- sowie z- Lage. Auch in der Grobsuche mach sich diese Verbesserung merkbar, eine Heranführung war bei horizontalem Sender bei 30 m seitlichen Versatz gut möglich und bei senkrechtem Sender bei 25 m Versatz. Der merkliche Sprung von einem relativ hohen Anzeigewert im Bereich 20 in die Feinsuche war bei senkrechtem Sender störend und zeigt die Wichtigkeit bei diesem Gerät, zum Ende der Grobsuche hin langsamer zu werden, um nicht über den Sender hinauszulaufen.

Das Gerät wechselte bei Anzeigewerten von 3 in den Feinsuch-Modus. Der Anzeigewert weicht leicht von der tatsächlichen (gemessenen) Distanz ab. Insgesamt schneidet das Arva Evo BT in der Feinsuche bei einer Verschüttungstiefe von 0,8 m sehr gut und bei der tiefen Verschüttung (noch) mit gut ab.

Die Suchunterstützung ist aufgrund schnell angezeigter und akustisch abgestufter Werte ebenfalls gut.

Mehr-Personen-Verschüttung Bei der Mehrpersonen-Verschüttung schnitt das Gerät insgesamt gut ab. Beim Szenario mit zwei Sendern wurde der zweite noch deutlich vor dem ersten, jedoch etwas später als beim Neo BT Pro angezeigt; die Annäherung war gut möglich. Beim Szenario mit den drei eng beieinander liegenden Geräten waren das Erkennen und Markieren sehr gut möglich, das Verfolgen von weiteren Signalen hakte teilweise ein wenig.

Gruppencheckfunktion: Das Einschalten der Gruppencheckfunktion ist durch das blinkende Symbol recht intuitiv, man benötigt allerdings etwas Geduld, bis dieses nach dem Einschalten erstmals aufscheint. Beim Gruppencheck wird die Sendefrequenz des Senders überprüft und ein Abstand von einem Meter ist erforderlich. Die Distanzwerte zum Sender werden rasch angezeigt, ein Doppel-Piepsen bei zu nahem oder zu fernem Sender signalisiert den nicht idealen Abstand.

Zusammenfassung Bewertung

Signalsuche:

evo bt bewertung signalsuche
Grobsuche:   Waagrechter Sender: sehr gut
Senkrechter Sender: akzeptabel/gut
Feinsuche:  Mittlere Verschüttungstiefe: sehr gut 
Tiefe VST: gut
MPV:   Erkennen: sehr gut 
Markieren & Verfolgen: gut
Suchunterstützung: gut

3. Mammut Barryvox S2 (Software 4.2 NEU)

Mammut Barryvox S2.
Mammut Barryvox S2. Foto: Mammut

Usability

In der Saison 2024/25 kam die nächste Generation der Barryvox-Serie in neuem Gewand daher. 2025 haben wir das neue Update 4.2 getestet. Was beim S2 gleich auffällt: die kompaktere Form, wodurch das Gerät auch bei kleineren Händen und/oder dickeren Handschuhen sehr gut gehalten werden kann, sowie das neue, noch größere Display, das bei allen Lichtverhältnissen sehr gut ablesbar ist. Das Umschalten vor allem mit Handschuhen braucht etwas Fingerspitzengefühl, die Arretierung muss nur beim Verlassen des Sendemodus (Aus oder Suchen) betätigt werden! Die Halterung ist ähnlich wie beim Vorgänger durchdacht. Und: das S2 kommt mit nur 2 AAA-Batterien (Alkaline oder Lithium) aus.

Features (Auswahl)

  • Rescue-Send für nicht-suchende Retter*innen (u.a. Bergrettung; Aktivierung zuerst Sendemodus – Suchmodus – Sendemodus – per Markiertaste Rescue-Send bestätigen)
  • Lithium-Batterien-tauglich
  • Pro-Gruppencheck: zusätzliche Sendeparameter werden überprüft
  • Pro Modus: Liste für Mehrfachverschüttungen mit De-Markierungs-Option
  • Analogmodus: zusätzlicher Analogton zur visuellen Anzeige
  • Eine zusätzliche Sprachführung wurde neu integriert, ist allerdings auf Grund von Rechtsstreitigkeiten nicht in D-A-CH und USA verfügbar
  • Interference-Guard: Regelung der Sendeleistung, wenn das Gerät im Sendemodus durch Störungen negativ beeinflusst wird
  • Im Suchmodus: falls Interferenzen vom Gerät erkannt werden (Messung des Rauschpegels im Hintergrund), wird eine Warnung herausgegeben und die empfohlene Suchstreifenbreite auf 20 m reduziert
  • Neu: über die Mammut App können nun Updates per Bluetooth übers Handy aufgespielt und Einstellungen vorgenommen werden; außerdem können verschiedene Trainingsszenarien mit verbundenen Barryvox-Geräten durchgeführt werden.
  • Vitaldaten-Erkennung und Übertragung (Sende- und Suchmodus)
  • Tiefenverschüttungserkennung (‚Deep Burial Indicator‘)

Performance

In der Signalsuche gibt das S2 eine maximale Suchstreifenbreite von 70 m an. Die stabile maximale Empfangsreichweite in bester Koppellage betrug 60,5 m; mit dem Update 4.2 erreichte das S2 in y-Lage eine deutlich höhere Reichweite von 42 m und in z-Lage 29,3 m.

Bei der Grobsuche (Schachbretttest) war bei waagrechtem und senkrechtem Sender bei 30 m seitlichem Versatz eine konstante Signalverfolgung ohne erneutem Signalverlust möglich. Bei senkrechtem Sender können innerhalb der Grobsuche und im Übergangsbereich Grobsuche-Feinsuche Sprünge der Distanzwerte auftreten.

Die Feinsuche, sowohl bei der durchschnittlichen (0,8 m), als auch bei der tiefen Verschüttung funktioniert solide. Mit der geführten Feinsuche, die bereits beim Vorgänger vorhanden war, müssen Nutzer*innen nicht klassisch einkreuzen, sondern man wird durch visuelle Richtungsanweisungen zum Sender geführt. Die neu angepasste Zielführung (Kugel in leeren Kreis führen) braucht eine kurze Gewöhnungsphase, ist dann aber recht klar.

Auch wenn die geführte Feinsuche das Potenzial hat, vor allem für Ungeübte in einigen Fällen schneller zum Ziel zu kommen (positiv: die direkte Aufforderung zum Sondieren), konnten wir in unseren Tests feststellen, dass der Abstand zum direkten Punkt über dem Sender etwas weiter entfernt, war als beim lehrbuchmäßig durchgeführten klassischen Einkreuzen. Bei der geführten Feinsuche benötigt man somit möglicherweise den ein oder anderen Sondenstich mehr je nach Position und Verschüttungstiefe des Senders – bei tiefen Verschüttungen kamen wir mit der klassischen Feinsuche schneller ans Ziel.

Die Suchunterstützung kann durch die zusätzlichen Funktionen sowie durch die die akustische Abstimmung beim Näherkommen als gut bis sehr gut eingeschätzt werden.

Beim Szenario für die Mehr-Personen-Verschüttung mit zwei Sendern auf einer Linie von 15 m wird der zweite Sender relativ spät – zum Teil erst nach dem Markieren des 1. Senders erkannt. Beim Szenario 2 konnten sowohl mit der geführten als auch der klassischen Feinsuche (Auskreuzen) schnelle und weniger schnelle Durchgänge erzielt werden. Nach dem Markieren eines Senders braucht das Gerät möglicherweise etwas Zeit, um eine klare Richtungsanzeige geben zu können – also kurz abwarten und nicht gleich loslaufen! Die permanente Anzeige der MPV-Symbole an der Seite wurde unserer Ansicht nach durch das Update verbessert.

Der Gruppencheck ist beim Einschalten schnell und einfach aktivierbar. Gut fanden wir: eine Warnung sowohl bei zu nahem (Sendeparameter nicht valide überprüfbar) als auch zu großem Abstand zwischen zwei Geräten (mögliche Unklarheit, welcher Sender gerade gecheckt wird).

Zusammenfassung Bewertung

Signalsuche:

barryvox bewertung signalsuche
Grobsuche:   Waagrechter Sender: sehr gut
Senkrechter Sender: gut/sehr gut
Feinsuche:  Mittlere Verschüttungstiefe: sehr gut 
Tiefe VST: gut/sehr gut
MPV:   Erkennen: akzeptabel/gut
Markieren & Verfolgen: gut/sehr gut
Suchunterstützung: gut/sehr gut

Hinweis: Getestet wurde nur das Barryvox S2 – bei der etwas günstigeren Version Barryvox 2 erwarten wir aber ähnliche Ergebnisse, was die Performance betrifft. Nur einige Features wie der Pro-Modus (MPV-Liste, Analogton) sind nicht verfügbar, die visuelle Führung bei der Suche etwas einfacher ausgeführt.

Achtung Rückruf! Aufgrund eines möglichen Montagefehlers ruft Mammut zum Zeitpunkt November 2024 alle bis dahin ausgegebene Barryvox 2 / S2 zur Überprüfung zurück. Bereits überprüfte Geräte aus dem Herstellungsjahr 2024 sind mit einem grünen Punkt im Inneren des Batteriefachs und der Verpackung versehen.

4. Arva „Neo BT Pro“(Software 1.4)

Arva Neo BT
Arva Neo BT. Foto: Arva

Usability

Seit 2022 gibt es das Neo BT Pro von ARVA. Wir haben 2025 die neue Software 1.4 getestet. Sämtliche Tasten des Geräts sind auch für große Hände oder mit Handschuhen groß genug, um sie auf Anhieb bedienen zu können – für den Schiebeschalter ist recht viel Kraft aufzuwenden. Die + bzw. – Taste an der Front sind für den analogen Suchmodus (Aktivierung: gleichzeitiges Drücken von + und – im Suchmodus), zum Regulieren der Sensitivität sowie zum Wechseln zwischen mehreren Sendern im MPV-Modus gedacht.

Das vormals lange Anschalten des Neo Pro wurde auf immerhin ca. 7 Sekunden verkürzt. Das Ausschalten wird akustisch hinterlegt und per Countdown heruntergezählt. Das Gehäuse ist durchgängig aus Hartplastik gefertigt, eine Gummierung am Rand fehlt. Für die Größenanpassung des Tragesystems ist recht viel Gurtmaterial vorhanden.

Die Stromversorgung erfolgt über 3xAAA-Batterien entweder Alkaline oder Lithium (350 bzw. 450h Laufzeit). Arva hat eine mobile App, über die das Gerät via Bluetooth verbunden und dann eingestellt werden kann. In der App gibt es zusätzliche hilfreiche Informationen, Quizze und Trainingsszenarien sowie die Möglichkeit, den Lawinenlagebericht einzubinden. Lediglich die deutsche Übersetzung ist nicht immer perfekt gelungen.

Features (Auswahl)

Analogtonmodus mit erhöhter maximaler Reichweite (90 m) und einstellbarer Sensitivität | Scrolling in der MPV-Liste möglich | Anzeige für nahe Störquellen | ‚Wendealarm‘ für U-Turn | Standby-Modus (unterdrücktes Sendesignal für nicht-aktiv Suchende) und Auto-Revert-Modus (automatische Umschaltung von Suchen in Senden bei fehlender Bewegung; Voreinstellung zwei Minuten)

Performance

In der Signalsuche in bester Koppellage weist das Gerät mit durchschnittlich 62 m eine hohe Reichweite auf. Eine Interferenzwarnung wird ausgegeben, wenn elektronische Gegenstände in der Nähe erkannt werden – das Gerät regelt dann intern die Sensitivität herunter. Nutzer*innen müssen ihre Suchstreifenbreite in dem Fall auf 30 m reduzieren, ohne, dass das Gerät darauf hinweist!

Aufgrund der hohen Reichweite in guter Koppellage und solider Heranführung hinterließ das Neo Pro BT in der Grobsuche bei waagrechtem Sender grundsätzlich einen guten Eindruck – mit einer Einschränkung aufgrund der durchwegs deutlich zu hoch angezeigten Distanzwerte. Der festgestellte sprunghafte Abfall von einem hohen Anzeigewert von zum Teil  20-30 in die Feinsuche ist vor allem bei senkrechtem Sender ein Manko; hier kann man bei hoher Annäherungsgeschwindigkeit und/oder Unachtsamkeit durchaus über das Ziel (Sendegerät) hinauslaufen.

Das Pro BT wechselte bei Anzeigewert 3 in den Feinsuch-Modus (einstellbar auf Anzeigewert 5). Der Anzeigewert weicht leicht von der gemessenen Distanz ab, das angezeigte Minimum befindet sich bei geringer Verschüttungstiefe nahe beim tatsächlichen – beim tiefen Verschüttungsszenario etwas versetzt.

Die suchunterstützende Funktionen sind aufgGrund schnell angezeigter und akustisch abgestufter Werte ebenfalls gut.

Bei der Mehrpersonen-Verschüttung schnitt das Gerät insgesamt gut ab. Im Szenario mit zwei Sendern wird der weitere Sender sehr früh erkannt und die Signalverfolgung des zweiten Senders war gut möglich. Beim komplexen Szenario hakte die Signalverfolgung etwas (nicht selten: U-Turn- sowie Stopp-Aufforderungen); die Erkennung war ohne Probleme möglich.

Das Einschalten der Gruppencheckfunktion ist durch das blinkende Symbol recht intuitiv. Beim Gruppencheck sind Abstände zwischen suchendem und sendendem Gerät von einem Meter erforderlich. Die Distanzwerte zum Sender werden rasch angezeigt, ein Doppelton ertönt bei Unter- oder Überschreitung der vorgegebenen Distanz. Der Gruppencheck kann auch noch bis 20 Minuten nach Anschalten durch das Drücken einer Tastenkombination aktiviert werden kann.

Zusammenfassung Bewertung

Signalsuche:

neo bt bewertung signalsuche
Grobsuche:   Waagrechter Sender: sehr gut
Senkrechter Sender: akzeptabel/gut
Feinsuche:  Mittlere Verschüttungstiefe: sehr gut 
Tiefe VST: gut
MPV:   Erkennen: sehr gut
Markieren & Verfolgen: gut
Suchunterstützung: gut

Achtung Rückruf! Seit Januar 2025 ruft Arva alle bis dahin verkauften Neo BT Pro aufgrund eines möglichen Defekts auf der Platine zurück. Seriennummern NBP00052-1027 bis NBP00287-1127 und NB00300-1127 bis NB11675-0329.