bergundsteigen 126 Sucht Cover
Magazin Abo
Skitour auf den Piz Buin. Foto: Die Bergsportschule Grischa führt Gäste auf den Piz Buin 3312m. Die Bergsportschule Grischa führt Gäste auf den Piz Buin 3312m. Foto: Von der Bergsportschule Grischa organisiertes Ice Age Mountain Festival in der Via Mala Region mit Eisklettern, Lawinenkursen und Skitourenkursen.
09. Apr 2024 - 2 min Lesezeit

#alpinhack: 3 Tricks für Skihochtouren

Notfallprusik, Exe und Standschlinge: Mit diesen drei einfachen #alpinhacks hat man wichtige Notfallausrüstung immer dabei - ohne zusätzliches Gewicht.

Ein Hack ist dann gut und einfach, wenn er Bestehendes ersetzt, ohne zusätzliches Material zu benötigen. Bei diesen drei #alpinhacks für Skihochtouren ist das definitiv der Fall: Tipps für eine der als Notfallprusik, Notfallexe und Notfallselbstsicherung. 

ACHTUNG: Die hier beschriebenen Hacks sind nur in absoluten Notsituationen zu verwenden, und auf keinen Fall als alltägliche Selbstsicherungsschlinge oder Exe. Hier handelt sich um eine improvisierte Notfallvariante!

Die Bergsportschule Grischa führt Gäste auf den Piz Buin 3312m. Foto: Von der Bergsportschule Grischa organisiertes Ice Age Mountain Festival in der Via Mala Region mit Eisklettern, Lawinenkursen und Skitourenkursen. Foto: Nicolas Buechi
Leicht und sicher unterwegs: Skihochtour auf den Piz Buin (3312 m). Foto: Nicolas Büchi

#alpinhack 1: Notfallprusik

Die Handschlaufen der Skistöcke können einfach und unkompliziert durch zwei 6 mm Reepschnüre ersetzt werden. Im Alltag macht das keinen großen Unterschied. Aber in einer Notsituation, in der alles schiefgegangen ist, können diese zwei Stücke Reepschnur den Unterschied ausmachen. 

Am besten verwendet man eine Aramid-Reepschnur, die eine Festigkeit von 15kN – 20kN hat. Zudem ist sie etwas steifer und daher angenehmer als eine Handschlaufe. Durch die eingebundenen Knoten verringert sich natürlich die Festigkeit des Materials, aber als Notfall-Ersatzmaterial reicht dies.

Wird die Reepschnur mit einem doppelten Spierenstich zu einer Schlaufe verbunden, so entsteht ein nützlicher Prusik, um sich an einem Geländerseil oder beim Abseilen zu sichern, zur Anwendung als Steigklemme oder zur Sicherung von Material. 

alpinhack 1: Notfall-Prusik. Foto: Nicolas Buechi
#alpinhack 1: Notfallprusik. Foto: Nicolas Büchi

#alpinhack 2: Notfallexe 

Viele Bergsteigerinnen und Bergsteiger nutzen billige Werbekarabiner als Schlüsselanhänger, am Rucksack oder an der Handytasche. Diese können einfach durch «richtige» Schnapper ersetzt werden, zum Beispiel dem Edelrid NineteenG. Dieser Karabiner besitzt eine Bruchlast von 20 kN – ist aber nicht viel größer und schwerer als ein Werbekarabiner. So können zwei zusätzliche Karabiner mitgeführt werden, ohne dass zusätzliches Gewicht und Material eingepackt werden muss.

Mit diesen beiden Karabinern und den zwei Reepschnürchen kann nun eine Notfall-Exe zusammengestellt werden.

#alpinhack 3: Selbstsicherungsschlinge 

Werden die Reepschnürchen mit einem Ankerstich verbunden und mit einem weiteren Ankerstich am Klettergurt befestigt, entsteht eine behelfsmäßige Selbstsicherungsschlinge.

#alpinhack 3: behelfsmäßige Selbstsicherungsschlinge. Foto: Nicolas Buechi
#alpinhack 3: behelfsmäßige Selbstsicherungsschlinge. Foto: Nicolas Buechi

Weitere Ideen: Tourenski-Klettband & Sanduhr

Sollte bei der seitlichen Skibefestigung (A-Frame), das Klettband zur Befestigung der Skispitzen vergessen worden sein, so ist auch dies mit den beiden Reepschnüren möglich. Außerdem können die Reepschnurstücke für eine Sanduhr im Eis oder zur Sicherung von zwei Bohrhaken an einem Stand verwendet werden. 

Weitere Ideen?

Falls noch jemand eine weitere Idee für einen Anwendungszweck hat, diesen gerne in den Kommentaren hinterlassen.